
Zu Beginn der neuen Handelswoche zeigten sich die US-Aktienmärkte uneinheitlich, während Anleger gespannt auf entscheidende Wirtschaftsdaten blicken. Die Erwartung einer bevorstehenden Zinssenkung durch die US-Notenbank (Fed) trieb den Goldpreis unterdessen auf ein neues Allzeithoch.
Verhaltener Start an den US-Börsen
Die New Yorker Börsen starteten am Montag mit gemischten Ergebnissen in die Woche. Der breit gefasste S&P 500 verzeichnete einen leichten Anstieg von knapp 0,2 %, während der technologielastige Nasdaq Composite um rund 0,5 % zulegte. Im Gegensatz dazu gab der Leitindex Dow Jones Industrial Average um 0,1 % leicht nach. Diese verhaltene Entwicklung spiegelt die abwartende Haltung der Investoren wider, die auf neue Impulse für den Markt warten.
Fokus auf Zinsen und Inflation
Im Mittelpunkt des Interesses stehen die in dieser Woche zur Veröffentlichung anstehenden Inflationsdaten. Am Mittwoch werden die Erzeugerpreise (PPI) und am Donnerstag die Verbraucherpreise (CPI) bekannt gegeben. Diese Zahlen gelten als entscheidender Indikator für die zukünftige Geldpolitik der Federal Reserve.
Nachdem der jüngste Arbeitsmarktbericht für August schwächer als erwartet ausfiel und erste Rezessionssorgen aufkamen, haben sich die Erwartungen an eine Zinssenkung auf der nächsten Fed-Sitzung verfestigt. Die Debatte unter Analysten dreht sich nun weniger um das „Ob“, sondern vielmehr um das Ausmaß der Senkung. Es wird spekuliert, ob die Notenbank den Leitzins um 25 oder sogar um 50 Basispunkte senken wird, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Gold profitiert von Zinssenkungsfantasie und erreicht Rekordniveau
Die Spekulationen auf sinkende US-Zinsen gaben dem Goldpreis massiven Auftrieb. Der Preis für das Edelmetall stieg am Montag um bis zu 1 % auf einen Rekordwert von über 3.622 US-Dollar pro Unze und übertraf damit das erst am Freitag erreichte Hoch. Da Gold selbst keine Zinsen abwirft, wird es bei niedrigeren Leitzinsen für Anleger attraktiver.
Gestützt wird der Goldpreis zudem durch seine Funktion als „sicherer Hafen“ in unsicheren Zeiten. Die zunehmenden geopolitischen Risiken, die Sorge um die Unabhängigkeit der US-Notenbank angesichts der Angriffe von Präsident Donald Trump sowie eine bevorstehende Gerichtsentscheidung über die Besetzung im Fed-Gouverneursrat treiben die Nachfrage an. Analysten der Investmentbank Goldman Sachs halten sogar einen Anstieg auf fast 5.000 US-Dollar pro Unze für möglich, sollte die Unabhängigkeit der Fed weiter untergraben werden.
Globale Faktoren stützen die Nachfrage nach sicheren Anlagen
Auch die internationale politische Lage sorgt für Nervosität. In Europa steht die französische Regierung vor dem Zusammenbruch, und in Japan ist Premierminister Shigeru Ishiba am Sonntag zurückgetreten. Gleichzeitig sorgte die Regierung Trump für Klarheit, indem sie Goldbarren offiziell von den US-Strafzöllen ausnahm und damit wochenlange Verwirrung am Markt beendete.
Ein weiterer preistreibender Faktor ist die anhaltende Nachfrage von Zentralbanken. Daten vom Wochenende zeigten, dass die chinesische Zentralbank ihre Goldreserven im August den zehnten Monat in Folge aufgestockt hat, um ihre Währungsreserven breiter zu streuen und die Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.